Wie wird die Refluxkrankheit behandelt?
Die Refluxkrankheit kann mit vielen verschiedenen Ansätzen behandelt werden. Am häufigsten werden hochwirksame Medikamente verwendet, um die Bildung von Magensäure zu hemmen. Diese Medikamente werden auch als Protonenpumpenhemmer bezeichnet. In den meisten Fällen können diese Medikamente den Patienten Linderung verschaffen und ihre Beschwerden reduzieren.
Es gibt jedoch auch Patienten, bei denen die medikamentöse Therapie nicht ausreichend wirksam ist oder von welchen eine lebenslange Einnahme von Medikamenten abgelehnt wird. In solchen Fällen kann eine Operation in Erwägung gezogen werden. Insbesondere für Patienten mit einem sogenannten Volumenreflux, bei dem saurer Magensaft in die Speiseröhre oder den Kehlkopf zurückfließt, kann diese OP Abhilfe schaffen.
Zur Bestimmung des geeigneten Operationsverfahrens, erfolgt zunächst eine gründliche Diagnostik. Dazu gehören in der Regel eine Magenspiegelung, eine 24-Stunden-Säuremessung und eine Druckmessung der Speiseröhre. Basierend auf den Ergebnissen dieser Untersuchungen kann eine fundierte Entscheidung über das passende Operationsverfahren getroffen werden.
Von der medikamentösen Behandlung über das klassische OP-Verfahren Fundoplicatio bis hin zum innovativen LINX-Verfahren stehen verschiedene Therapiemöglichkeiten zur Verfügung.
Eine Reflux-OP kann die Beschwerden langfristig lindern, birgt jedoch wie jede andere Operation auch Risiken.
Für die Behandlung Ihrer Refluxkrankheit sind Sie bei unseren erfahrenen Reflux-Spezialisten im Viszera Chirurgie-Zentrum in den besten Händen.
Beim LINX™-Reflux-Managementsystem wird im Rahmen einer minimalinvasiven OP ein flexibler Ring um die Speiseröhre gelegt, der schonend und schnell die Symptome der Refluxkrankheit lindert.
Wann ist eine Reflux-OP sinnvoll? Und welche Erfahrungen haben ehemalige Patienten mit der Reflux-OP gemacht?
Wann muss Reflux operiert werden? Bin ich nach dem Eingriff beschwerdefrei? Diese und weitere Fragen beantworten wir Ihnen in unseren FAQs.
Refluxkrankheit: Behandlungsmöglichkeiten
Die Behandlung der Refluxkrankheit umfasst verschiedene Ansätze, um die unangenehmen Symptome zu lindern und die Lebensqualität der Betroffenen zu steigern. Von hochwirksamen Medikamenten bis hin zu chirurgischen Eingriffen stehen verschiedene Therapiemöglichkeiten zur Verfügung. Welche Behandlung am besten passt, sollte anhand der Stärke und Menge der Symptome, sowie den Gesundheitszustand des Patienten und der individuellen privaten Situation bestimmt werden.
Reflux: Medikamentöse Behandlung
Eine medikamentöse Therapie ist bei den meisten Reflux-Patienten erfolgreich. Es kommen dabei überwiegend sogenannte Protonenpumpenhemmer wie Pantoprazol oder Omeprazol zum Einsatz. Diese sorgen dafür, dass weniger Magensäure produziert wird. Das wiederum wirkt entzündungshemmend auf die empfindliche Speiseröhrenschleimhaut und trägt dazu bei, Symptome von Sodbrennen abzuschwächen.
Klassische Reflux-OP: Fundoplicatio
Es gibt verschiedene Operationsverfahren zur Wiederherstellung der mechanischen Rückflussbarriere, die heutzutage alle laparoskopisch (minimalinvasiv, mittels Bauchspiegelung) durchgeführt werden. Allen Verfahren gemeinsam ist, dass die Speiseröhre wieder teilweise in den Bauchraum zurückverlagert und ein bestehender Zwerchfellbruch verschlossen wird. Anschließend wird aus dem oberen Teil des Magens eine Manschette gebildet. Diese wird als mechanische Rückflussbarriere um den unteren Schließmuskel der Speiseröhre gelegt und vernäht. Diese Operation wird auch mit Fundoplicatio bezeichnet.
Die neue Behandlungsoption bei Refluxkrankheit: Das LINX™-Reflux-Managementsystem
Eine vielversprechende Alternative zur medikamentösen Therapie und klassischen Operation bei Reflux ist das LINX-Verfahren. Bei diesem innovativen Ansatz wird ein kleiner aus Magneten bestehender Ring um den unteren Teil der Speiseröhre platziert, um den Rückfluss von Magensäure zu verhindern. Das LINX-Verfahren bietet eine effektive und minimal-invasive Option, die Symptome der Refluxkrankheit zu lindern.
Reflux-OP: Pro & Contra
Pro
Contra
Ihre Reflux-Spezialisten im Viszera Chirurgie Zentrum München:
Unsere Patienten genießen eine Rundum-Versorgung. Dabei ist unser erfahrenes Ärzteteam in München jederzeit für Sie und Ihre Anliegen da. In der Arabellaklinik vereinen wir Know-How, moderne Behandlungsmethoden und Expertentum. Für Privatpatienten sowie Kassenpatienten mit entsprechender Zusatzversicherung gilt natürlich die Chefarztbehandlung von der Erstbesprechung, über die OP selbst bin hin zur Nachkontrolle bei Viszera.
Hinweis:
Prof. Dr. med. Thomas Horbach
Reflux-Spezialist
Dr. Richard Merkle
Reflux-Spezialist
Dirk Blaumeiser
Reflux-Spezialist
Schnelle Hilfe bei Reflux: Das LINX™-Reflux-Managementsystem
Das LINX™-Reflux-Managementsystem kann schonend und schnell die Symptome der Refluxkrankheit lindern. In einer kleinen, laparoskopisch durchgeführten Operation („Schlüsselloch-Technik“) wird der untere Speiseröhren-Schließmuskel verstärkt und so seine Barriere-Funktion schnell und unkompliziert wiederhergestellt. Es erfolgt eine rasche und deutliche Besserung der Lebensqualität der Patienten.
Besonderheiten des LINX™-Reflux-Managementsystems
Man kann sich das LINX™-Reflux-Managementsystem wie eine kleine flexible Perlenkette vorstellen, die um den magennahen Anteil der Speiseröhre gelegt wird. Es besteht aus Titan-„Perlen“ mit einem magnetischen Kern im Inneren. Durch die magnetische Anziehung zwischen den Perlen wird der Speiseröhren-Schließmuskel vom System verschlossen gehalten, so dass der Reflux verhindert wird. Beim Schlucken, wenn also Speise in den Magen gelangen soll, erweitert sich die Kette und die Passage wird ermöglicht. Das gleiche gilt bei erhöhtem Druck im Magen, um hier eine Entlastung (Aufstoßen oder Erbrechen) zu ermöglichen.
Voraussetzungen für eine Reflux-OP mit LINXTM
Da sich das LINX-System nicht für jeden Patienten eignet, wird mit den bereits genannten Voruntersuchungen, wie der Magenspiegelung, 24-Stunden-Säure-Messung und Druckmessung der Speiseröhre Kontraindikationen ausgeschlossen. In der Regel kann das LINX-Verfahren jedoch bei den meisten Patienten mit Reflux und entsprechenden Beschwerdebild angewendet werden.
Vollnarkose
etwa 1 Stunde
3-5 Tage stationär
1 Woche
2-3 Wochen
Schonung für 1 Woche
Ablauf der Reflux-OP mit dem LINXTM-Verfahren
Das LINX™-Reflux-Managementsystem wird in einer laparoskopischen Schlüsselloch-Operation direkt oberhalb des Magens um die Speiseröhre gelegt. Die Bauchdecke muss also dabei in der Regel nicht eröffnet werden, ein für den Patienten schonender Eingriff. Das alles passiert in Vollnarkose, sodass der Patient selbst von der Operation nichts mitbekommt. Nach der kurzen Operation, die normalerweise weniger als 1 Stunde dauert, funktioniert Ihr LINX™ sofort.
LINXTM-Verfahren im Vergleich zur klassischen Reflux-OP
Im Gegensatz zu anderen klassischen chirurgischen Eingriffen bei Reflux, erfordert das LINXTM-Verfahren keinerlei anatomische Veränderung des Magens. Die klassische Reflux-OP mit Fundoplicatio ist für Patienten, welche einen Zwerchfellbruch (Hiatushernie) von über 3 cm hatten, der einzig mögliche Eingriff, um beschwerdefrei zu werden.
Nachteile des LINXTM-Reflux-Managementsystem
Patienten mit einem LINX-Implantat müssen gerade bei diagnostischen Bildgebungsverfahren bzw. MRT-Untersuchungen aufpassen. Patienten mit einem LINXTM-Implantat können derzeit nur in einem MRT-System, das bis maximal 1,5 Tesla oder weniger geht, untersucht werden. Entscheidend ist hierbei die eingesetzte Version des LINX-Implantats. Nach der Implantation erhalten Patienten eine blaue Karte, wenn sie ein Implantat haben, das 1,5 Tesla MRT-fähig ist. Eine weiße Karte bekommen Patienten für 0,7 T-Implantate. Sollte eine MRT-Untersuchung mit über 1,5 Tesla benötigt werden und keine anderen diagnostischen Verfahren möglich sein, dann bleibt nur die Entfernung des Implantats.
Wie geht es nach der Reflux-OP mit LINXTM weiter?
Die Operation ist zwar ein minimalinvasiver Eingriff, trotzdem sollten Sie sich nach der OP für mindestens eine Woche schonen. Die Schmerzen nach der Reflux-OP sind erfahrungsgemäß die ersten zwei Tage nach dem Eingriff größer und werden mit der Zeit immer weniger. Es ist auch nicht unüblich, dass kurz nach der OP der Bereich um die Speiseröhre schmerzt oder geschwollen ist. In wenigen Fällen kann es vorkommen, dass die Speiseröhre bei der Nahrungsaufnahme vorübergehend verkrampft.
In Sachen Ernährung nach dem Eingriff wird empfohlen, dass sie am ersten Tag nach der OP nur weiche Nahrung zu sich nehmen. Sobald Sie sich wieder danach fühlen, können Sie anfangen wieder normale Mahlzeiten zu sich zu nehmen. Je eher Sie anfangen wieder normal zu essen, desto mehr geben Sie ihrem Körper die Möglichkeit sich an das LINXTM-Implantat zu gewöhnen.
Voraussetzungen und Erfahrungen zur Reflux-OP
Wann ist eine Reflux-OP sinnvoll?
Stimmen unserer Patienten
FAQ
Der Reflux wird für gewöhnlich erst operiert, wenn die Therapie mit Medikamenten nicht ausreicht, um ein beschwerdefreies Leben ohne das Auftreten von Symptomen zu führen.
Nach der Reflux-OP mit dem LINX-Verfahren werden die Symptome der Refluxkrankheit auf ein Minimum reduziert. Dennoch kann es in manchen Fällen dazu kommen, dass Sie trotz Implantation weiterhin Symptome, wie beispielsweise Sodbrennen, haben. Jedoch können auch bei Menschen, die einen gesunden Ösophagussphinkter haben, manchmal Symptome der Reflux-Krankheit auftauchen. Eine Möglichkeit das Auftreten von Symptomen zu vermeiden, ist es während einer Mahlzeit weniger zu essen und dafür aber mehrere Mahlzeiten über den Tag verteilt einzulegen.
Es kann nach einer Reflux-OP mit LINXTM zu Schmerzen und Beschwerden beim Schlucken kommen. Erfahrungsgemäß treten sie nach etwas sieben bis zehn Tagen nach dem Eingriff auf. Sie intensivieren sich schrittweise bis zur sechsten Woche nach der OP und nehmen anschließend deutlich wieder ab.7
Diese Beschwerden lassen sich jedoch vermeiden bzw. vermindern, indem Sie sobald es geht nach der OP wieder feste Nahrung zu sich nehmen.7 Dadurch kann sich Ihr Körper leichter und schneller an das LINXTM-Implantat gewöhnen.
Das Implantat wurde so gebaut, dass es Ihnen ein Leben lang erhalten bleibt. Um dies zu erreichen, wurden spezielle Werkstoffe zur Herstellung verwendet, die sich auch in Implantaten aus anderen medizinischen Bereichen finden lassen.5,6*
Die OP kann durchgeführt werden, wenn Ihr Zwerchfellbruch weniger als 3 cm beträgt und der Bruch vor einer LINXTM-Implantation behoben wurde. Wenn Sie weitere Fragen dazu haben, helfen wir Ihnen gerne in einem Beratungsgespräch weiter.
Mit dem LINXTM-Implantat sollten Sie auch nach der Operation in der Lage sein zu erbrechen oder aufzustoßen.8,9# Das Implantat weitet sich, damit Nahrung, die Sie zu sich nehmen, weiter in den Verdauungstrakt fließen kann. Auch im umgedrehten Fall, wenn Nahrung wieder aus dem Körper rausgelangen soll, öffnet sich das Implantat.
Quellen:
1+Die Daten beziehen sich auf GERD-Symptome bei Patienten mit großen Hiatushernien
2Bonavina L, Saino GI, Bona D et al. Magnetic augmentation of the lower esophageal sphincter: results of a feasibility clinical trial. J Gastrointest Surg. 2008;12:2133-40.
3Asti E, Bonitta G, Lovece A, Lazzari V, Bonavina L. Longitudinal comparison of quality of life in patients undergoing laparoscopic Toupet fundoplication versus magnetic sphincter augmentation: Observational cohort study with propensity score analysis. Medicine (Baltimore). 2016;95:e4366.
5 Gemäß der Gebrauchsanweisung
6 International Titanium Association. Medical Technology. Verfügbar über https://titanium.org/page/MedicalTechnology [Accessed 03 Nov 2020]
6* Das LINX-Reflux-Managementsystem besteht aus Titankügelchen mit Magnetkernen, die mit unabhängigen Titandrähten verbunden sind. Titan ist ein Werkstoff, der in zahlreichen orthopädischen, kardiologischen und zahnmedizinischen Anwendungen eingesetzt wird.7Post-OP Patient Guide von ETHICON
7Post-OP Patient Guide von ETHICON
8 Reynolds J, Zehetner J, Wu P, et al. Laparoscopic Magnetic Sphincter Augmentation vs Laparoscopic Nissen Fundoplication: A Matched-Pair Analysis of 100 Patients. J American College of Surgeons. 2015;221:123-128.
9 Ganz R. Edmundowicz S, Taiganides P, et al. Long-term Outcomes of Patients Receiving a Magnetic Sphincter Augmentation Device for Gastroesophageal Reflux. Clin Gastroenterol Hepatol. 2016;14:671-677
9# Basierend auf einer retrospektiven Analyse der Ergebnisse von Patienten nach einem Jahr, die sich von Juni 2010 bis Juni 2013 MSA und LNF unterzogen. Matched-Pair-Analyse von 100 Patienten. Mehr LNF-Patienten konnten nicht aufstoßen (8,5 % der MSA-Patienten und 25,5 % der LNF-Patienten; p= 0,028) oder erbrechen (4,3 % der MSA-Patienten und 21,3 % der LNF-Patienten; p=0,004)