Gallenblase entfernen
Die Gallenblase wird häufig entfernt, weil sich Gallensteine gebildet haben. Nach einer Operation sind die Schmerzen, die durch die Gallensteine entstanden sind, in der Regel weg und das Risiko gefährlicher Folgeerkrankungen ist gebannt. Der Eingriff ist schonend und komplikationsarm. Gerne klären wir Sie über den Ablauf, die Dauer des Krankenhausaufenthalts und die Symptome eines Gallensteinleidens auf.
Inhalt
Warum zu uns?
Sie befürchten, Gallensteine zu haben und wünschen sich eine fachkundige Behandlung?
Gerne beantworten unsere Ärzte vor Ort all Ihre Fragen rund um die Entfernung der Gallenblase! Vereinbaren Sie Ihren Termin bei Viszera München in der Arabellaklinik.
Wann sollten Sie Ihre Gallenblase entfernen lassen?
Gallensteine verschwinden leider nicht von allein wieder. Konservative Behandlungen wie eine medikamentöse Therapie oder eine Zertrümmerung der Steine mittels Stoßwellen verzeichnen eine hohe Rezidivrate. Das bedeutet: Die Gallensteine kommen oftmals wieder. Eine wirkungsvolle Alternative ist es, die Gallenblase operativ zu entfernen. Die OP ist mittlerweile ein Routineeingriff.
Steine, die in der Gallenblase entstehen, können sie von innen schädigen. Daher rechtfertigt jeder Stein, der einmal symptomatisch wird, die operative Entfernung der Gallenblase. Akut notwendig wird die Operation, wenn es zu einer Entzündung der Gallenblase (Cholezystitis) kommt.
Die weitaus meisten Gallenblasenentzündungen werden durch Steine verursacht. Oftmals entsteht so die chronisch-vernarbende Gallenblasenentzündung, die sogenannte Schrumpfgallenblase, aus der sich Gallenblasenkrebs entwickeln kann. In seltenen, besonders schweren Fällen der Entzündung kann es zu einem Gallenblasendurchbruch mit Austritt von Flüssigkeit in die Bauchhöhle kommen, wodurch eine Bauchfellentzündung entsteht. Eine akute Cholezystitis ohne nachweisbaren Gallenstein gilt als besonders gefährlich und komplikationsträchtig.
Narkose
Vollnarkose
OP-Dauer
etwa 60 Minuten
Aufenthalt
2 Tage stationär
Krank
je nach Tätigkeit 2 Wochen
Sport & Co.
nach 2-3 Wochen
Nachsorge
körperliche Schonung
So läuft die Gallenblasen-OP ab
Vorbereitung auf die Gallen OP
Eine gründliche Vorbereitung ist entscheidend für den Erfolg Ihrer Gallenblasenoperation. Zunächst beraten Sie unsere Ärzte und besprechen mit Ihnen zusammen Ihre medizinische Vorgeschichte und aktuelle Beschwerden. Unsere Ärzte stehen Ihnen dabei auch für alle Fragen rund um die Operation und dem damit verbundenen Ablauf zu Verfügung.
Ein wichtiger Aspekt der Vorbereitung ist die Anpassung Ihrer Medikamente. Bitte informieren Sie uns über alle Präparate, die Sie einnehmen, insbesondere Blutverdünner, da diese möglicherweise vor der Operation abgesetzt werden müssen. Auch die Nahrungsaufnahme vor dem Eingriff spielt eine Rolle: In der Regel sollten Sie 6-8 Stunden vorher nichts mehr essen oder trinken.
Vor Ihrer Operation führen wir notwendige Laboruntersuchungen und sonstige diagnostische Untersuchungen durch, um Ihren allgemeinen Gesundheitszustand zu bewerten und das Operationsrisiko zu minimieren. Wir empfehlen Ihnen, sich körperlich auf den Eingriff vorzubereiten, indem Sie ausreichend Ruhe bekommen und eine ausgewogene Ernährung einhalten.
Die Methode der Wahl ist, die Gallensteine mittels Bauchspiegelung in Schlüssellochtechnik (laparoskopische Cholezystektomie) zu entfernen. Erfahrene Chirurgen können 99 % der Gallenblasen-Operationen laparoskopisch durchführen.
Der Vorteil dieses Verfahrens: Sie haben deutlich weniger Schmerzen als nach einer offenen Operation, erholen sich schneller und die Narben sind sehr klein. Durch die Gallenblasenoperation ist der Patient meist vollständig geheilt, nur in sehr seltenen Fällen kommt es zur erneuten Bildung von Steinen im Gallengangsystem.
Die laparoskopische Cholezystektomie wird unter Vollnarkose durchgeführt. Bei diesem Eingriff wird zuerst am Bauchnabel ein kleiner Schnitt gesetzt. Dort wird die Kamera eingeführt, damit der Bauchraum auf einem Bildschirm dargestellt werden kann. Die Kamera erlaubt dem Operateur exaktes Arbeiten. Anschließend werden 2 bis 3 Minischnitte (0,5 – 1 cm) gesetzt, über die die Operationsinstrumente unter Sicht in den Bauchraum eingeführt werden. Die Gallenblase wird komplett mit den Steinen über den Schnitt in der Nähe des Bauchnabels entfernt.
In Ausnahmefällen – bei schweren entzündlichen Veränderungen oder starken Verwachsungen nach mehreren Voroperationen im Bauchraum – muss die offene Operationstechnik angewendet werden. In diesen Fällen wird unterhalb des rechten Rippenbogens ein Bauchschnitt gesetzt und anschließend die Gallenblase entfernt.
Dauer des Krankenhausaufenthaltes nach der Gallenblasenentfernung
Die meisten Patienten, die eine Therapie ihrer Gallensteine vornehmen lassen, werden minimalinvasiv operiert. Die Gallenblase zu entfernen, dauert in der Regel ca. 30 Minuten. Sie können schon am Tag der laparoskopischen Gallenblasenoperation wieder leichte Nahrung zu sich nehmen und am Folgetag in der Regel normal essen. Nach einer Gallenblasenoperation ist keine besondere Diät einzuhalten. Aber wie lange müssen Patienten in der Regel im Krankenhaus bleiben?
Eine Entlassung aus dem Krankenhaus ist normalerweise am 2. bis 4. Tag nach der Operation möglich. Genauer kann man die Frage‚ wie lange der Krankenhausaufenthalt ist, leider nicht beantworten. Sie sollten sich etwa 10 bis 14 Tage bis zum Abschluss der Wundheilung schonen. Wie lange Sie krankgeschrieben werden, hängt von Ihrer Arbeit und Ihrem Befinden ab. Patienten, die körperlich arbeiten, werden in der Regel länger krankgeschrieben als Menschen mit Bürojob.
Gallenblase entfernen: Nachsorge
Nach einer Gallenblasenoperation ist eine sorgfältige Nachsorge für eine schnelle und komplikationsfreie Erholung entscheidend. In den ersten Wochen nach dem Eingriff sollten Patienten körperliche Anstrengungen vermeiden. Leichte Aktivitäten wie Spaziergänge sind förderlich, während schweres Heben und intensive sportliche Übungen vermieden werden sollten. Es ist wichtig, sich Zeit für die Genesung zu nehmen und den Körper nicht zu überlasten.
Eine Anpassung der Ernährungsgewohnheiten spielt ebenfalls eine wichtige Rolle. Nach der Entfernung der Gallenblase empfehlen wir Ihnen zunächst schonende Kost aufzunehmen. Anfangs sollten fettreiche und schwer verdauliche Speisen vermieden werden. Stattdessen ist es ratsam, mit leicht verdaulichen Mahlzeiten zu beginnen und allmählich zu einer ausgewogenen, normalen Ernährung zurückzukehren. Dies hilft, Verdauungsbeschwerden zu minimieren und unterstützt den Heilungsprozess.
Schließlich ist es unerlässlich, den Anweisungen des behandelnden Arztes zu folgen und die verschriebenen Schmerzmittel korrekt einzunehmen. Regelmäßige Nachsorgetermine sind wichtig, um den Heilungsverlauf zu überwachen und eventuelle Komplikationen frühzeitig zu erkennen. Eine offene Kommunikation mit dem medizinischen Fachpersonal kann dabei helfen, individuelle Bedenken oder Fragen effektiv zu adressieren und eine erfolgreiche Genesung zu gewährleisten.
Welche Komplikationen oder Risiken können auftreten?
Während eine Gallenblasenoperation meist sicher ist und routinemäßig durchgeführt wird, kann es wie bei jedem chirurgischen Eingriff zu Komplikationen kommen. Zu den häufigsten gehören Infektionen und Blutungen an der Operationsstelle sowie mögliche Verletzungen benachbarter Organe. Ein spezielles Risiko stellt die Bildung von Gallengangsteinen dar, die postoperative Schmerzen verursachen können. Zudem können manche Patienten nach der Operation Verdauungsprobleme, vor allem bei fetthaltiger Nahrung, erleben.
Diese Komplikationen sind in der Regel behandelbar, und schwere Fälle sind selten, besonders bei erfahrenen Chirurgen. Wichtig ist eine offene Kommunikation mit dem behandelnden Team, um bei Anzeichen von Komplikationen wie anhaltenden Schmerzen oder Fieber schnell reagieren zu können.
Leben ohne Gallenblase: Unkomplizierter als gedacht
Viele Patienten denken, dass die Entfernung der Gallenblase spezielle Diäten und Ernährungsweisen nach sich zieht. Dem ist aber nicht so, denn in den meisten Fällen läuft die Verdauung ganz normal ab und lediglich große Mengen fettiges Essen verursachen Probleme. Hier hilft es in der Regel, auf den eigenen Körper zu hören und sich an mögliche Unverträglichkeiten anzupassen.
Erfahrung unserer Patienten
Meine Hausärztin hatte mir die Entfernung der Gallenblase angeraten und so begab ich mich auf die Suche nach einem Facharzt. Zu dem Arzt kam ich durch die Empfehlung einer Pflegekraft aus der Klinik, in der er operiert. Bereits beim 1. Besuch in der Praxis wurde ich durch die Freundlichkeit des Teams sowie die pünktliche Wahrnehmung des Termins positiv überrascht. Die Erklärungen ließen keine Fragen offen. Die OP fand bereits wenige Wochen nach diesem Vorstellungstermin in der Arabellaklinik statt. Noch am Tag des Eingriffs besuchte mich Dr. Holzmüller wie auch am Folgetag zwei Mal. So viel Nachsorge hatte ich bisher nicht erlebt. Am Tag darauf konnte ich die Klinik bereits wieder verlassen. Ich habe mich selten bei einem Arzt in so kompetenten Händen gefühlt.
Quelle: JAMEDA
Häufige Fragen zu Ursachen, Symptomen und Diagnostik von Gallensteinleiden
Welche Aufgabe hat die Gallenblase?
Die Gallenblase befindet sich im rechten Oberbauch an der Leberunterfläche und ist somit im Falle einer Operation gut zugänglich und leicht zu entfernen. In diesem Hohlorgan sammelt sich die flüssige Galle, die in der Leber produziert wird. Sie ist speziell für die Verdauung fettreicher Speisen notwendig. Täglich werden etwa 600-1500 ml Gallenflüssigkeit in der Leber produziert – nicht, wie häufig angenommen, in der Gallenblase.
Wenn mehr Gallenflüssigkeit vorhanden ist als zur Verdauung nötig, wird der „Überschuss” in der Gallenblase durch Wasserentzug eingedickt und gespeichert. Bei Bedarf, z.B. nach einer fetthaltigen Mahlzeit, zieht sich die Gallenblase zusammen und pumpt die gespeicherte Galleflüssigkeit über den Gallengang in den Dünndarm.
Wie entstehen Gallensteine?
Die häufigste Erkrankung des Gallensystems ist die Steinbildung, fachsprachlich Cholelithiasis. Gallenflüssigkeit besteht zu einem großen Teil aus Wasser, zu einem kleineren Teil aus Cholesterin, Gallensäuren und Bilirubin (Gallenfarbstoff). Diese Stoffe bleiben im Wasser gelöst, solange sie in einem bestimmten Verhältnis zueinander in der Galleflüssigkeit enthalten sind. Wenn das Lösungsgleichgewicht gestört ist, weil der Anteil eines der Stoffe verhältnismäßig stark zunimmt, kommt es zur Ablagerung von festen Bestandteilen. Es bilden sich Kristalle, die aus Cholesterin und/oder Bilirubin bestehen und mit der Zeit zu größeren Steinen wachsen können.
Gallensteine entstehen praktisch ausschließlich in der Gallenblase, da hier die Galle nicht in Bewegung ist und auskristallisieren kann. Findet man Steine in den Gallenwegen, kommen sie aus der Gallenblase (Steinabgang). Nur bei einer angeborenen Aussackung der Gallenwege (das äußerst seltene Caroli-Syndrom) können Steine auch in den Gallenwegen entstehen.
Wie hoch ist mein Risiko, an einem Gallensteinleiden zu erkranken?
Weshalb es zu einem Verklumpen der Gallenflüssigkeit kommt, ist nicht abschließend geklärt. Es gibt jedoch gewisse Risikofaktoren, die entweder für ein Zuviel an Cholesterin, Bilirubin (ein Abbauprodukt der roten Blutkörperchen) oder eine Kombination aus beidem sorgen und so das empfindliche Mischungsverhältnis der Galle stören. Diese Risikofaktoren werden als „6F-Regel“ bezeichnet:
Hinzu kommen verschiedene Stoffwechselerkrankungen oder Medikamente sowie einseitige Ernährung, die das Entstehen von Gallensteinen fördern.
Kann ich Gallensteinen vorbeugen?
Eine direkte Prävention von Gallensteinen ist nicht möglich.
Wie aber auch bei anderen Krankheiten, die den Magen-Darm-Trakt betreffen, ist eine gesunde ballaststoffreiche und fettarme Ernährung sinnvoll und hilfreich. Die Cholesterinwerte sollten in regelmäßigen Abständen kontrolliert werden, um eine Eindickung der Gallenflüssigkeit und somit eine Bildung von Gallensteinen zu verhindern. Übergewicht ist ein entscheidender Risikofaktor, der vermieden werden sollte. Stoffwechselstörungen wie ein Diabetes mellitus sollten unbedingt richtig eingestellt werden.
Muss die Galle sofort operiert werden?
Die Notwendigkeit einer sofortigen Operation der Gallenblase nach der Diagnose von Gallensteinen hängt stark vom Zustand der Gallenblase und der Art der Symptome ab. Eine sofortige Operation ist erforderlich, wenn die Gallenblase perforiert oder stark entzündet ist, da dies zu ernsthaften Komplikationen führen kann. In solchen Fällen ist es wichtig, schnell zu handeln, um das Risiko von Infektionen und anderen gesundheitlichen Problemen zu minimieren.
Ist die Gallenblase jedoch nicht perforiert oder stark entzündet, wird der Eingriff als planbar angesehen. In dieser Situation haben Patienten nach der Diagnose mehr Zeit, sich umfassend zu informieren und eine geeignete Klinik oder einen erfahrenen Chirurgen für die Operation auszuwählen. Diese Flexibilität ermöglicht es den Patienten, sich auf die Operation vorzubereiten und eine informierte Entscheidung über ihre Behandlung und die Wahl des medizinischen Fachpersonals zu treffen.
Welche Symptome treten bei einem Gallensteinleiden auf?
Nur bei etwa 30% der “Steinträger” treten Krankheitszeichen auf, der größere Teil der Gallensteinträger entwickelt keine Beschwerden. Wenn jedoch Beschwerden auftreten, gehen diese so gut wie nie von alleine zurück, kommen also immer wieder.
Typische Beschwerden sind:
Zu welchen Komplikationen können Gallenblasensteine führen?
Wie werden Gallensteine diagnostiziert?
Der Nachweis von Gallenblasensteinen gelingt meist mit der Ultraschalluntersuchung (Sonographie). Bei Verdacht auf Gallengangssteine wird dann häufig eine Magenspiegelung mit Darstellung der Gallengangswege, die sogenannte ERCP, durchgeführt. ERCP steht für “Endoskopisch retrograde Cholangio-Pankreatikografie”. Dabei werden mithilfe von Röntgenkontrastmittel und einem Spezialendoskop die Gallenwege und der Ausführungsgang der Bauchspeicheldrüse von ihrer Mündung im Zwölffingerdarm bis zu ihrem Ursprung zurückverfolgt. Unter Umständen kann vor der Operation im Akutfall eine Computertomographie zur Diagnosesicherung notwendig sein.