Weiche Leiste bzw. Sportleiste behandeln
Der Begriff „weiche Leiste“ bezeichnet die Vorstufe eines Leistenbruchs. Unbehandelt geht die sogenannte Sportlerleiste fast immer in einen Leistenbruch über. Wenn Sie Schmerzen haben, sollten Sie über eine Operation nachdenken. Gerne beraten wir Sie in unserer Praxis in München-Bogenhausen.
Inhalt
Symptome, Diagnose und Ursachen der Sportlerleiste
Die Bezeichnung „weiche Leiste“ beschreibt umgangssprachlich Verletzungen des Gewebes um den Leistenkanal. Im medizinischen Sinn wird mit „Sportlerleiste“ eine Nervenreizung bezeichnet, die durch starke Belastung im Leistenbereich auftreten kann. Weit verbreitet ist die weiche Leiste vor allem bei Fußballern, deren Bewegungsabläufe sehr häufig zu einer Überdehnung der Hinterwand des Leistenkanals führen, die wiederum eine Nervenreizung auslöst.
Typische Patienten sind Leistungssportler. In Wettkampfpausen lassen die Schmerzen nach oder die Sportler sind völlig schmerzfrei. Durch schnelle Richtungswechsel, Schuss mit außenrotiertem Bein und Ähnliches wird die Leiste danach wieder permanent belastet.
Frauen haben nur selten eine weiche Leiste. Sie kann zum Beispiel während der Schwangerschaft entstehen, da in dieser Zeit das Bindegewebe weicher wird. In manchen Fällen normalisiert sich der Bauch-Becken-Bereich nach der Geburt von selbst.
Die Diagnose einer „weichen Leiste“ erfordert viel Erfahrung, da die Abgrenzung zu einem bereits eingetretenen kleinen Leistenbruch schwierig ist. Der erfahrene Arzt ertastet bei der Untersuchung eine Vorwölbung im Sinne einer Hinterwandschwäche des Leistenkanals, die von außen in aller Regel nicht sichtbar ist.
Sie suchen eine gute Klinik für die Behandlung Ihrer Leiste?
Dr. med. Richard Merkle, leitender Arzt bei Viszera München, behandelt Sportler aus ganz Deutschland, die mit den typischen Beschwerden einer weichen Leiste zu ihm kommen. Der renommierte Facharzt für Chirurgie und Viszeralchirurgie unterzieht die Betroffenen einer gründlichen Untersuchung, in der mit modernsten Diagnostikverfahren und -geräten festgestellt wird, ob die weiche Leiste bereits zu einem Leistenbruch geführt hat.
Operation – ja oder nein?
Häufig reicht Krankengymnastik oder gezieltes Muskeltraining aus, die Leistengegend zu entspannen. Eine „weiche Leiste“ sollte nur operiert werden, wenn sie Schmerzen verursacht oder wenn zusätzlich ein kleiner Leistenbruch vorliegt. Ein Leistenbruch ist eine Ausstülpung des Bauchfells durch eine Lücke in der Bauchdecke der Leistenregion. Dabei treten Eingeweideteile (z.B. Darm- und Fettanteile) durch den so genannten Leistenkanal oder in dessen Nähe aus dem Bauchraum aus.
Manchmal liegt bei einem Hochleistungssportler beidseits eine „weiche Leiste“ vor, er hat aber zum Untersuchungszeitunkt nur einseitig Beschwerden. Dann sollte man mit ihm besprechen, ob eine Stabilisierung der Leistenhinterwand nur einseitig oder eventuell doch beidseits vorgenommen werden soll, um eine mögliche Zweitoperation in näherer Zukunft zu vermeiden.
Welches OP-Verfahren ist das richtige?
Welches Operationsverfahren in Abstimmung mit dem Patienten gewählt wird, hängt im Wesentlichen von der Größe des Befundes ab. Eine Rolle spielt auch, ob es sich um eine ein- oder beidseitige Operation handelt. Ziel aller Operationen ist eine Stabilisierung der Leistenhinterwand.
Bei einseitigem Befund kommt sowohl das Operationsverfahren nach Shouldice als auch die endoskopische Stabilisierung der Hinterwand mit ultraleichten Netzen in Betracht. Je größer der Befund, desto eher sollte ein endoskopisches Verfahren (TAPP- oder TEP-Technik) gewählt werden.
Bei beidseitigen Befunden sollte wenn möglich einem endoskopischen Verfahren der Vorzug gegeben werden, da beide Seiten über die gleichen Hautschnitte (10 mm und 5 mm) versorgt werden können. Beide endoskopischen Verfahren zeichnen sich durch eine nur wenige Tage dauernde Genesungsphase aus. Bei den endoskopischen Operationsverfahren ist die Gefahr eines erneuten Leistenbruchs an der gleichen Stelle im Vergleich zu allen anderen Verfahren am geringsten.
Nach der Operation
Die Operation kann ambulant oder stationär durchgeführt werden. Bei stationärer Aufnahme dauert der Klinikaufenthalt maximal ein bis zwei Tage. Leichte körperliche oder sportliche Aktivität, z. B. leichtes Lauftraining, ist nach wenigen Tagen möglich. Die Steigerung der Trainingsintensität erfolgt nach Rücksprache mit den behandelnden Ärzten und Physiotherapeuten.
Eine zu frühe Vollbelastung, z. B. beim Schusstraining oder in einer Wettkampfsituation, die den Erfolg der Operation gefährdet, ist bei den endoskopischen Verfahren nicht möglich. Bei diesen Verfahren wird nicht genäht, um die Leistenhinterwand zu stabilisieren, so dass auch keine Naht ausreißen kann. Die Kräfte werden über das ultraleichte Kunststoffnetz gleichmäßig verteilt.